Zu Beginn unseres Jahrhunderts ging vor allem von den Ortspfarrern die Initiative aus, gemeinnützige Vereine, die so genannten Johanniszweig Vereine zu gründen.
In vielen Ortschaften unserer Umgebung gelang es den Ortsgeistlichen, die Bevölkerung von den Vorzügen einer örtlichen Krankenpflege und Schwesternstation zu überzeugen. Bereits am 1. November 1901 traf man sich auf Aufruf des damaligen Ortspfarrer Josef Klug im Gasthaus zur goldenen Krone, um einen Johanniszweigverein in Eußenheim ins Leben zu rufen. Die Begeisterung für das Anliegen des gemeinnützigen Vereins war sofort so groß, dass noch in der Gründungsversammlung 55 Männer dem Verein beitraten. Bereits im nächsten Jahr konnte mit den Schwestern von der Kongregation der Töchter des Allerheiligsten Erlösers aus Würzburg eine Schwesternstation in Eußenheim eingerichtet werden. In einer Satzung beschreibt der Verein seine Ziele wie folgt:
„§2 der Zweck des Vereins ist:
…
Die Bevölkerung wusste die Arbeit der Schwestern sehr zu schätzen.
Der eine oder andere Bewohner von Eußenheim bedachte aus diesem Grund die Schwesternstation im Rahmen seines Testaments. Die jeweilige Erbschaft fiel auf fruchtbaren Boden und trug dazu bei, dass die gemeinnützige Einrichtung des Johanniszweigvereins errichtet und erweitert werden konnte. So setzte beispielsweise 1903 Katharina Sellmann, den Johannes Zweigverein zum Alleinerben ein. 1906 schließlich vererbte das kinderlose Ehepaar Franz Pius und Barbara Binner dem Verein ihr neuerbautes Anwesen auf dem Kirchberg.
Für den Verein bedeutete dies eine glückliche Fügung des Schicksals, denn nun konnte endlich die lang ersehnte Kinderbewahranstalt ins Leben gerufen werden.
Der Bau einer überdachten Spielhalle an der Stelle einer benachbarten Scheune machte den ersten Kindergarten in Eußenheim komplett.
1907 entschloss man sich, dem Kindergarten den Namen Sankt Josefs Kindergarten zu geben.
Bereits 1965 erfolgten ein Umbau und die Erweiterung des Schwesternhauses.
Doch konnte das bestehende Gebäude den Anforderungen nicht mehr standhalten.
Bis 1979 taten die Erlöserschwestern Dienst in Eußenheim, wobei die letzten Jahre der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in der Krankenpflege lag.
So wurde 1981 das Schwesternhaus schweren Herzen abgerissen und an seiner Stelle der heutige Kindergarten errichtet.
2012 wurde im Freistaat Bayern ein Gesetz erlassen, dass jedem Kind ein Krippenplatz zugesprochen werden sollte.
Die Gemeinde Eußenheim musste sich 2012 darum Gedanken machen, wie sie die Gesetzeslage im Gemeindegebiet umsetzen konnte. In Zusammenarbeit mit dem Johannes Zweigverein konnten nun (dank eines großzügigen Anbaus)
15 Krippenplätze eingerichtet werden.
2015 wurde der Anbau eingeweiht.
Nach beinahe 100 Jahren hat sich die Arbeit des heutigen „Johannes Zweigvereins“ geändert. Heute obliegt ihm vor allem die Sorge für den Kindergarten.
Quelle:
„Eussenheim – Vergangenheit und Gegenwart eines typisch fränkischen Dorfes“
von Tanja Schaub Gütling
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