Schwerpunkte und Ziele in der Mäusegruppe
Bildung der Sozialkompetenzen
Für uns als Pädagogen ist die Bildung der sogenannten Sozialkompetenzen die elementarste und wichtigste Aufgabe, die wir haben. Schon die Kleinsten bringen viele soziale Kompetenzen mit (Freude zeigen / Empathie …). „Mein eigenes Bedürfnis“ steht allerdings in diesem Alter noch an erster Stelle. Die Balance hierbei herzustellen, ist unsere Aufgabe in der Krippe. Unser Ziel ist es, ihren Kindern Toleranz, Offenheit, Kommunikationsfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Vertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen, Konfliktverarbeitung und Konfliktlösung beizubringen. Es soll ein „Wir-Gefühl“ entwickeln, Bedürfnisse ausdrücken lernen, Teilen, Abwarten und Geduld lernen. Wertschätzung und Achtung gegenüber sich selbst, aber auch den anderen Mitmenschen und der Umwelt gegenüber sind Werte unserer Gesellschaft. Jeder Mensch ist wichtig und soll mit seinen Talenten und Stärken zu dem werden können, der er ist.
Förderung aller Sinne
Die sechs Sinne der Kinder sind auf natürliche Weise angelegt. Wir versuchen diese über ganz viel Anregung zu stimulieren. Anreize schaffen wir über kuscheln (FÜHLEN), kreative Angebote, erste Erfahrungen mit Farben, (SEHEN) Knete und anderen Materialien, Förderung der Grob- und Feinmotorik, über klettern, springen, tanzen (GLEICHGEWICHT) kochen und backen, (RIECHEN und SCHMECKEN) Umwelt anschauen, erleben und wahrnehmen, singen und musizieren (HÖREN) …
Begrüßung
Eine persönliche Begrüßung der Kinder ist uns in der Mäusegruppe wichtig. Die Trennung von der Bezugsperson ist für Kleinkinder oftmals sehr schwer. Deshalb versuchen wir ihrem Kind diesen Schritt zu erleichtern.
Freispielzeit
Die Freispielzeit ist die wichtigste Zeit des Tages. Sie gibt dem Kind die Gelegenheit, sich zu entscheiden, welche Art von Spiel und mit welchem Spielpartner es spielen möchte. Für die ganzheitliche Entwicklung eines Kindes ist selbstbestimmtes Spiel ganz entscheidend. Freispiel heißt, freies Wählen von Spielhandlungen, Spielverlauf, Spielpartner, Spieldauer, Spielmaterial, Art und Ort des Spiels. Die Krippe bietet kindgemäße Bildungsmöglichkeiten an.
Morgenkreis
Der Morgenkreis der Krippe ist eine der gezielten Lerneinheiten für die Kleinsten. Der Morgenkreis beginnt immer mit einem Begrüßungslied. Wir teilen unsere Fotokarten aus. Hier sehen die Kinder, wer heute da ist und wer fehlt. Dann folgt eine gezielte Einheit. Formen der gez. Beschäftigung können sein: Lieder, Fingerspiel, Anschauungsübung, Rollenspiele, Turnen, Bilderbuchbetrachtung, religiöse Einheiten, Lied, Tanz, Kimspiele usw.
Aktionstablett
Der Name sagt es: Aktion auf dem Tablett. Aktionstabletts ermöglichen kleinen und großen Kindern selbstbestimmtes Lernen („Hilf mir es selbst zu tun“ nach Maria Montessori). Fühlen, Sortieren, Umfüllen und Auffüllen, Ordnen (mathematische Grundordnung) und vieles mehr kann erlernt und geübt werden. Durch die Aktionstabletts ist ein höchst konzentriertes Entdecken und Erforschen für Kinder möglich. Egal, ob die Materialien auf einem Tablett, in einem Korb oder in kleinen Schüsseln zur Verfügung gestellt werden: eine ansprechende, übersichtliche und auffordernde Materialpräsentation ist hierbei sehr wichtig!
Fingerspiele und Kreisspiele
Fingerspiele und Lieder sind phantasieanregend und ein lustiger Spielespaß. Darüber hinaus bieten sie für die kindliche Entwicklung viele kreative Angebote, die das Denken, die Sprache, die Phantasie und die soziale Entwicklung der Kleinen fördern. Sprachliches und motorisches Zentrum liegen eng benachbart im Gehirn. Wenn Hände oder Finger sich bewegen, muss das Gehirn zehnmal mehr Impulse senden, als wenn sich ein Fuß bewegt. So dienen sie nicht nur der Sprachförderung, sondern sind auch eine gute Basis für ganzheitliches Lernen.
Sprachkompetenz
„Sprache ist der Schlüssel zur Welt!“ dieses Zitat von Wilhelm von Humboldt (1767-1835), dem Freund Goethes sagt aus: Für eine größtmögliche Chancengleichheit von Kindern gehört die sprachliche Kompetenz zu den wichtigsten Grundlagen. Lallen und Gurren, Einwortsatz, Zweiwortsatz, Mehrwortsatz sind Phasen, die jeder Mensch dabei durchläuft. Wie schnell sich die Sprache eines Kindes entwickelt hängt in erster Linie von den Genen ab. Doch können die meisten Schwächen durch gezielte Förderung nachhaltig ausgeglichen werden. Wir unterstützen diese Fähigkeit des „Sprechen Lernens“ durch Lieder singen, Kniereiter, Bilderbücher, Fingerspiele, Reime und ständige liebevolle Dialoge mit Ihrem Kind. Hier werden Wahrnehmung, Sprachverständnis, Sprachbildung und Artikulation eingeübt. Die Kinder, die bei uns oft erst sprechen lernen, können schon bald ihre Bedürfnisse verbal oder nonverbal äußern.
Essen / gesunde Ernährung
Am Morgen und am Mittag werden wir mit ihrem Kind gemeinsam essen. Schicken Sie ihrem Kind dazu bitte etwas Gesundes zum Essen mit! Für Getränke (Wasser, Tee) ist gesorgt. Obst und Gemüse gibt es an jedem Tag eine kleine Auswahl zum Probieren. Wir hängen eine Liste aus, auf der sie sehen wann sie Obst mitbringen dürfen. Hierbei achten wir auf Schulung des Geschmackssinnes (Auswahl verschiedener Lebensmittel). Wir erfahren, was gesund für unseren Körper ist und was nicht. Wir erleben, dass Nahrung essentiell ist und dennoch Genuss bedeutet. Kochen oder Backen ist dabei ein fester Bestandteil unserer Woche. Hierbei dürfen sie uns mit Spenden unterstützen.
Sauberkeitserziehung und Körperpflege
Ein weiterer Entwicklungsschritt, den Kinder im Krippenalter gehen, ist das sogenannte „sauber werden“. Im dritten Lebensjahr möchte das Kind selbstständig werden. Es lernt, seinen Körper zu kontrollieren. Wir gehen diesen Schritt mit und zwar auf ganz individuelle Weise. Jedes Kind braucht hierbei individuell Anregung oder Unterstützung. Ob es Höschenwindel oder Übung durch Wiederholung ist, spielt für uns keine Rolle. Bei Erreichen dieses entscheidenden Ziels, bekommt man eine WINDELURKUNDE! Die Kleinen bekommen täglich eine neue Windel. Das Wickeln ist nicht nur pflegerischer Dienst, sondern auch Spielzeit und Körpererfahrung. Ein liebevoller Umgang gehört für uns selbstverständlich dazu. Sauberkeitserziehung heißt für uns aber auch Körperpflege ganz allgemein. Das gilt vom täglichen Händewaschen über das Naseputzen bis zum Anziehen.
Ruhezeit und Schlafzeit
Sollte Ihr Kind Ruhe benötigen wird es im Schlafraum Gelegenheit finden zur Ruhe zu kommen. Jedes Kind hat hier sein eigenes Bett und bringt Bettzeug von Zuhause mit (Bettüberzug / Schlafsack / Kuscheltier …).
Bewegungserziehung / Turnen
Bewegung spielt für die kindliche Entwicklung eine sehr große Rolle. Sport und Bewegung sind anerkannte, wichtige Bestandteile des frühkindlichen Bildungsprozesses. Die Bewegungszeit der Kinder findet einmal wöchentlich beim Turnen im Turnraum statt. Ihr Kind kommt an diesem Tag mit bequemer Kleidung in die Krippe.
Bewegung an der frischen Luft
Frische Luft und Bewegung sind wichtig für eine bessere Leistungsfähigkeit des Gehirns und stärken das Immunsystem. Deshalb gehen wir fast täglich mit den Kindern an die frische Luft. Wöchentlich erleben wir gemeinsam die Natur mit ihren Jahreszeiten und erkunden unsere Umgebung an einem Mäuse-Naturtag.
Eingewöhnung / Übergang Elternhaus – Krippe
"Für die Kinder bedeutet der Übergang vom Elternhaus in die Kindertagesstätte zunächst „Stress“ und ist eine emotionale Belastung. Sie müssen sich von der Mutter bzw. einer anderen primären Bezugsperson lösen, sich in einer fremden Umgebung zurechtfinden und eine weitere Bezugsperson (hier die Erzieherin) anerkennen." (Ahnert 2006), Wir bemühen uns, diese Phase der Eingewöhnung, so sanft wie nötig und so individuell wie möglich, zusammen mit ihnen zu gestalten. Das Kind lernt Vertrauen zu einer „fremden“ Person / Bezugsperson aufzubauen und gleichzeitig löst sich das Kind von den Eltern. Wir gehen dabei nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell vor. Sie und ihr Kind kommen zusammen in unsere Gruppe und lösen sich nach und nach, Schritt für Schritt voneinander (ca. eine Woche). Lassen Sie Ihrem Kind Zeit, in Ruhe anzukommen. Das geht nicht von „Jetzt auf Gleich“ (zwei – vier Wochen).
Bindung vor Bildung
Rudolf Dreikurs und Alfred Adler haben den methodischen Ansatz des Erziehungskonzeptes „Bindung vor Bildung“ entwickelt. Eine sichere Bindung fördert das Explorationsverhalten der Kinder. Ohne „beziehungsvolle Bindung“ an den Erzieher kann keine Bildung stattfinden. Aus diesem Grund ist es uns besonders wichtig, dieses Bindungsverhältnis zu schaffen. Im Mittelpunkt einer freundlichen, partnerschaftlichen Methode steht der gegenseitige Respekt.
Übergang in die Kindergartengruppe
Die Kinder, die unsere Krippe besuchen, gehen möglicherweise im Anschluss in unseren Kindergarten. Die Räumlichkeiten und das Kindergartenpersonal sind den Kindern schon bekannt. Das erleichtert den Übergang. Die Kinder dürfen die Regelgruppe besuchen. An diesem „Schnuppertag“ lernen die zukünftigen Fuchs – und Bärenkinder den Ablauf der jeweiligen Gruppe kennen. Der Austausch mit dem Kindergartenpersonal ist der zweite wichtige Punkt des Übergangs.
Portfolio
Im Bildungs- und Schulbereich gilt das Portfolio als ein Instrument, das die „Geschichte des Lernens“ jedes Kindes erzählt (Lernbiographie). Wenn man so will, ein Bilderbuch über das Kind!
Was soll ein Portfolio?
In einer Mappe werden die Lernschritte der Kinder dokumentiert, reflektiert und präsentiert. Es sollte die Vorlieben des Kindes zeigen und Einblicke in seine Entwicklung geben. Es sollte das Kind als „Könner“ zeigen und Fortschritte dokumentieren. Das Kind kann so immer nachvollziehen, was es kann, und wie es dies gelernt hat. Es kann dadurch seine Stärken und individuellen Besonderheiten wertschätzen. Das Portfolio ist Eigentum des Kindes, deshalb entscheidet das Kind wer es anschauen darf! Das Portfolio begleitet das Kind durch die gesamte Krippen- bzw. Kindergartenzeit bei uns.
Ein grobes Gerüst stützt die Portfolioarbeit:
- Das bin ich!
- Meine Familie
- Meine Lerngeschichten
- Bilder aus meiner Kindergartenzeit
- Gebastelt / Gemalt
Auch die Eltern tragen zum Portfolio bei (z.B. Lerngeschichten, Urlaubsgeschichten, Dokumentation von Entwicklungsschritten…). Wir werden das Portfolio auch bei Entwicklungsgesprächen verwenden, die wir mit ihnen führen, um das Gelernte ihres Kindes sichtbar zu machen.
Beobachtung
Kinder beobachten heißt, Kinder beachten. Kinder wollen gesehen werden, wie sie sind. Wir beobachten ihr Kind täglich und teilen ihnen die Besonderheiten des Tages natürlich mit. Allerdings werden wir auch gezielte Beobachtungen durchführen. Anhand eines Beobachtungsplanes werden wir den „IST-Stand“ der kindlichen Entwicklung abfragen. In einem gezielten Entwicklungsgespräch werden wir Sie darüber informieren und beraten. Dieses bieten wir einmal jährlich an.
Humor / Lachen
… spielt in unserer Erziehung eine sehr große Rolle. Ein humorvoller Umgang mit den Kindern ist für die verschiedenste Bereiche des Lernens und des „miteinander seins“ wichtig. Eine der ersten und wichtigsten Schlüsselkompetenzen ist das Lachen und Lächeln. Babys die Lachen nehmen so Beziehung zur Mutter (zu ihrer Umwelt) auf. Kinder sind wahre Humor-Experten. Kabarettist und Mediziner Eckart von Hirschhausen sagte einmal: "Kinder lachen 400 Mal am Tag, Erwachsene 12 Mal und Tote gar nicht.“ Durch Lachen wird im Gehirn der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet der wichtig fürs „glücklich sein“ ist. Und glückliche Menschen lernen besser. Lachen ist gesund und hält gesund. Außerdem trägt das Lachen zur Bindung bei, die ein „Lernen durch Vorbild“ erst möglich macht. Lachen befreit und ist für die Psychohygiene sehr wichtig. Ob in Freundschaften und Erfolgen oder bei Konflikten und Misserfolgen: Humor zahlt sich aus. Er ist ein wichtiges Ventil, selbst wenn es darum geht, Aggressionen umzuleiten. Quatsch zu machen, muss man Kindern nicht extra beibringen. Und genauso wenig kann man es ihnen abgewöhnen. Daher ist es uns wichtig, Humor als Fähigkeit zu betrachten - wie eben viele andere Dinge, auf die man in der Erziehung Wert legt. Denn „Lachen ist mit Gott sprechen“.
Religiöse Erziehung
Der Kindergarten ist eine katholische Einrichtung in einem kleinen Dorf. Wir legen großen Wert auf religiöse Erziehung im christlichen abendländischen Sinn, mit seinen Festen im Jahreskreis und der Liebe zu Gott. In unserem Konzept wollen wir darauf hinarbeiten, dass Jesus alle Kinder in seine Mitte gestellt hat. Die „Großen“ und die „Kleinen“. Gewissensbildung, Gemeinschaftssinn zu entwickeln sind wichtige Werte unserer religiösen Erziehung. Inhalte von Jesusgeschichten erfahren, Feste im Kirchenjahr mitfeiern sehen wir als unser Medium, um Liebe zu Jesus und Gott zu entwickeln. Wir erzählen von Jesus, wir beten regelmäßig / täglich, entzünden die Jesuskerze, feiern religiöse Feste im Jahreskreis.